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Historische Schätze aus England

Historische Schätze aus England

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Foto: WAZ FotoPool

Wesel. 

Wenn es um Briefmarken geht, ist Ingo Egerlandt nicht mehr zu bremsen. Es ist sein Hobby, seine Leidenschaft. Angesprochen auf die bunten Marken, sprudelt es aus ihm heraus, wie aus einem Wasserfall.

Ein Gespräch mit ihm gleicht einer Geschichtsstunde. Die Begeisterung teilt er mit den Mitgliedern der Briefmarkensammler-Vereinigung Wesel. Auf Initiative des Vereins und durch das Engagement Egerlandts findet am kommenden Samstag, 10. März, um 11 Uhr im Bürger-Schützen-Haus erstmalig das Regionaltreffen der Briefmarken-Forschungsgemeinschaft Großbritannien, kurz FGGB, und der Commonwealth-Sammler, der GB&Com.-Society, statt.

Veranstaltung will mit Spezialisten begeistern

Hinter diesen Namen verbergen sich ungewöhnliche Sammler. Egerlandt erklärt: „Das sind alles ausgewiesene Spezialisten auf ihrem Gebiet. Mit normalen Kollektionen hat das wirklich nichts mehr zu tun.“ Es werden an die zehn Fachleute erwartet, die dem interessierten Publikum ihre Sammlungen britischer Marken zeigen und in einer Art Podiumsdiskussion über einzelne Zusammenhänge der Schaustücke diskutieren wollen. Darin liegt der Reiz der Veranstaltung. Für die Philatelisten ist das Treffen in Wesel die Chance zum „Tausch und Plausch mit Briefmarken“.

Kein Erzählkreis, sondern wissenschaftliche Arbeit

Egerlandt möchte diesen Namen der offiziellen Einladung nicht falsch verstanden wissen: „Es geht nicht ums Zusammensitzen und Dönekes erzählen. Was wir machen ist Arbeit und Wissenschaft.“ Wohl wahr, denn die kleinen Papierstücke sind mehr als nur Briefmarken, sie sind Teil der Geschichte und repräsentieren verschiedene Aspekte ihrer jeweiligen Zeit.

Der Fachmann erklärt: „Auf den Briefmarken lässt sich durch Motive, Stempel und Zahlen beispielsweise ausdrücken, welche kolonialen Verhältnisse damals geherrscht haben.“ Die Briefmarken verraten noch mehr: „Anhand der Häufung an Schriftverkehr wird deutlich, welche Soldaten und Heere in den Kriegen wo stationiert waren. Das ist spannend“, schwärmt Ingo Egerlandt. Es kann schnell passieren, dass die eigentliche Sammelleidenschaft einen zum Hobbyhistoriker macht. Darum drehen sich auch die Vorträge beim Zusammentreffen um geschichtsspezifische Themen. Gemeinsam mit seinem Sammlerfreund Manfred Schmitz-Reutler hält Egerlandt drei Vorträge. Schmitz -Reutler widmet sich Georg VI. und der Portoveränderung zur Zeit des englischen Königs. Egerlandt erklärt in seinem Vortrag die richtige Art des Sammelns und präsentiert seine Marken-Highlights.

Ein Paar Tipps für Einsteiger vom Profi: „Es ist wichtig, dass Neusammler in der Breite suchen, um sich dann zu spezialisieren.Viele begehen einen klassischen Fehler: Sie horten nur eine Marke. Doch es bringt nichts, wenn man eine Briefmarke über 100 000 Mal besitzt.“

Das Treffen soll Lust auf das Hobby machen und die verschiedensten Gesichter des Sammelns darstellen. Vielleicht entbrennt bei dem ein oder anderen Besucher ja die selbe Briefmarken-Leidenschaft wie bei Ingo Egerlandt.

Der Verein

Zum Verein: Die Briefmarkensammler-Vereinigung Wesel wurde 1968 gegründet. 47 Philatelisten haben sich derzeit der Gemeinschaft angeschlossen. Jeweils am ersten Dienstag im Monat treffen sich die Briefmarkenfreunde im Bürger-Schützen-Haus des Bürger-Schützen-Vereins Wesel. Der von der Vereinigung organisierte „Tauschtag Unterer Niederrhein“ findet jährlich im November statt und ist eins der zentralen Treffen der Briefmarkensammler der Region. Mitglieder können zur Recherche die eigene Vereinsbücherei nutzen und mit UV-Lampen Wasserzeichen prüfen. Regelmäßige Diskussions- und Vortragsabende sowie weitere Veranstaltungen runden das Angebot der Vereinigung ab. Das Regionaltreffen der Briefmarkenforschungsgruppe wird erstmalig durch die Weseler Vereinigung organisiert.

Weitere Informationen gibt es unter www.phila-wesel.de