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Gefäßverschluss – Altkanzler Schmidt erfolgreich operiert

Gefäßverschluss – Altkanzler Schmidt erfolgreich operiert

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Helmut Schmidt bei der ZEIT Konferenz Gesundheitsstandort Hamburg im Hotel Grand Elysee Hamburg 28 Foto: imago
Helmut Schmidt ist mit einem Eingriff am Bein behandelt worden. Der 96-jährige kam am Vortag wegen eines Gefäßverschlusses in eine Hamburger Klinik.

Hamburg. 

Altbundeskanzler Helmut Schmidt ist erfolgreich mit einem Eingriff am Bein behandelt worden. Das teilte die Asklepios-Klinik am Mittwochabend mit. Der Gefäßverschluss am rechten Bein sei mit einem Katheter-Eingriff beseitigt worden. Alles sei erfolgreich verlaufen, sagte Professor Karl-Heinz Kuck. Der 96-Jährige war am Vortag wegen eines Gefäßverschlusses am rechten Bein in die Klinik gebracht worden.

Der SPD-Politiker und Mitherausgeber der „Zeit“ war am Dienstag auf die Intensivstation der Asklepios-Klinik in Hamburg-St. Georg gebracht worden. Der Einsatz eines Katheters hatte zunächst keine Klärung gebracht, wie das „Hamburger Abendblatt“ berichtete. Die Angaben waren aus Kreisen bestätigt worden.

„Bin nie wirklich ganz gesund gewesen“

„Zeit Online“ brachte einen Zusammenschnitt aus einem Interview mit Helmut Schmidt, das im November 2014 geführt wurde. Darin sagte der Altkanzler: „Ich bin nie wirklich ganz gesund gewesen.“ Das habe er als Politiker in Kauf genommen. Er sei wahrscheinlich an die hundertmal besinnungslos vorgefunden geworden. „Meistens nur wenige Sekunden, manchmal aber auch Minuten. Das haben wir mit Erfolg verheimlicht.“

1981 hatte Schmidt einen ersten Herzschrittmacher nach mehreren Schwächeanfällen bekommen, wie „Zeit“-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo in dem Interview erklärte. Zur jahrzehntelangen Berichterstattung über seine Gesundheit und sein starkes Rauchen sagte Schmidt: „Eines der wichtigsten Dinge, die ich im Laufe des Lebens gelernt habe, (ist,) dass man die innere Gelassenheit bewahren muss.“

Hintergrund: Periphere arterielle Verschlusskrankheit

Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) ist eine relativ häufige Erkrankung. Umgangssprachlich ist sie auch als Raucherbein bekannt. Männer sind öfter betroffen als Frauen. Meist sind es Arterien der Beine, seltener der Arme, die zunehmend verengen. Die Folge sind Durchblutungsstörungen in den betroffenen Extremitäten.

Im Großteil der Fälle ist es eine Arterienverkalkung (Arteriosklerose), die zur Einengung oder sogar zum kompletten Verschluss von Gefäßen führt. Zu den Hauptrisikofaktoren zählen Rauchen, Bluthochdruck und Diabetes mellitus. Auch Alter, Übergewicht und Bewegungsmangel spielen eine Rolle.

Als besonders wichtig bei der Behandlung von pAVK gilt es, mit dem Rauchen aufzuhören. Medikamente können das Zusammenklumpen der Blutplättchen hemmen. Mitunter ist eine OP eine Option. Unbehandelt drohen bei Arteriosklerose Amputationen und lebensbedrohliche Komplikationen wie Herzinfarkt und Schlaganfall. (dpa)