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Bogestra muss Straßenbahnen auf Tempo 30 km/h drosseln

Bogestra muss Straßenbahnen auf Tempo 30 km/h drosseln

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Foto: WAZ FotoPool
Wegen eines technischen Problems an den Fahrwerken fährt knapp die Hälfte des Straßenbahnen-Fuhrparks der Bogestra nur noch maximal Tempo 30.

Bochum. 

Die Bogestra hat die Höchstgeschwindigkeit aller ihrer NF6D-Niederflurstraßenbahnen ab sofort und bis auf weiteres auf maximal 30 Stundenkilometer gedrosselt. Ursache der Beschränkung ist ein technisches Problem an den Einzelradfahrwerken, das bei routinemäßigen Wartungsarbeiten in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch in der Werkstatt des Nahverkehrsunternehmens erkannt worden ist. Die Mitarbeiter dort arbeiteten derzeit „auf Hochtouren“ an der Lösungs des Problems, sagt Bogestra-Sprecher Christoph Kollmann, konkretere Angaben könne das ÖPNV-Unternehmen derzeit noch nicht machen.

Die Beschränkung der Höchstgeschwindigkeit sei „vorsorglich“ und aus Sicherheitsgründen erfolgt, so Kollmann. Ein Risiko für die Fahrgäste sei derzeit allerdings auszuschließen. Bei der Suche nach der Problem-Lösung ist die Technische Aufsichtsbehörde der Bezirksregierung bereits mit im Boot.

„Verspätungen im Minutenbereich“

Im insgesamt 97 Trams umfassenden Fuhrpark der Bogestra rollen 42 NF6D-Straßenbahnen, die in den 90er Jahren von Düwag-Siemens gebaut worden sind. Die übrigen Fahrzeugen sind von der Geschwindigkeitsbegrenzung nicht betroffen. Weil die NF6D-Trams etwa in Tunneln auf ein Höchsttempo von bis zu 70 Stundenkilometern kommen können, werden sich Auswirkungen auf den Fahrplan auf den betroffenen Strecken, etwa auf der 302 zwischen Gelsenkirchen-Buer und Bochum-Laer, auch im übrigen Stadtverkehr wohl nicht vermeiden lassen. Kollmann deutet „Verspätungen im Minutenbereich“ an: „Wir werden beobachten, wie sich das entwickelt.“

Laut Bogestra ist die Linie 310 in Witten von dieser Vorsichtsmaßnahme nicht betroffen. Auf dieser Linie werden noch sogenannte M-Wagen (Hochflurfahrzeuge) aus den 70er und 80er Jahren eingesetzt.

Im August des vergangenen Jahres war eine NF6D-Bahn der Linie 302 in Gelsenkirchen entgleist – laut Gutachten war ein Achsbruch die Ursache. In Folge dessen habe die Bogestra ihre Kontrollen an den Fahrzeugen intensiviert, sagt Kollmann, was letztlich auf die Spur des jetzigen Problems geführt habe. Einen Zusammenhang zwischen dem aktuellen Sachverhalt und dem Vorfall vom vergangenen August herzustellen, sei zum derzeitigen Zeitpunkt allerdings völlig spekulativ. Die Bogestra will am Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz weitere Details bekannt geben.